Kinesiotaping

Das Kinesiotaping wurde von dem japanischen Arzt und Chiropraktiker Kenso Kase in den 70er Jahren entwickelt und findet in den letzten Jahren auch zunehmende Verbreitung im europäischen Raum, zumeist über Leistungssportler, wie die Handballweltmeister der WM 2007 (z.B. Trainer Heiner Brand), etliche Fussballbundesligaprofis (z.B. Jan Koller ehem. Profi des BVB) oder der Biathlet Rico Gross, um nur einige zu nennen.

Unter der Vorstellung, dass die meisten Schmerzen des Bewegungsapparates eine entscheidene muskuläre Komponente besitzen, entwickelte Kenso Kase ein elastisches Tape, welches in speziellen Techniken über erkrankte Muskelgruppen geklebt wird. Das therapeutische Grundprinzip dieser Tapingmethode ist nicht wie bei einem klassichen Sporttape die Ruhigstellung/Stabilisierung von Gelenkensondern vielmehr die Bewegung mit dem Tape (daher Kinesiotape, Bewegung). Im Laufe der Zeit wurden die Klebetechniken kontinuierlich weiterentwickelt.

Durch das applizierte Tape kommt es zu einem milden Massageeffekt und damit zu einer Verbesserung der Muskeldurchblutung Hierdurch werden die schmerzverursachenden Muskelverspannungen effektiv gelöst. Das Tape kann mehrere Tage bis zu 2 Wochen getragen werden kann. Durch Süßwasser wird der Klebstoff des Pflasters nicht angelöst. Sie können also weiterhin Duschen und Baden. Bei Kontakt mit Salzwasser (auch starkem Schwitzen) löst sich das Pflaster schneller ab.

Die Indikationen für das Kinesiotape betreffen hauptsächlich Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rücken-, Schulter- oder Knieschmerzen. Mit großem Erfolg kann es aber auch beim sog. Tennisellenbogen (Epicondylitis) und einer schmerzhaften Achillessehne (Achillodynie) eingesetzt werden. Auch gerade für schwangere Patientinnen, die häufig in der Spätschwangerschaft über erhebliche Rückenschmerzen klagen, stellt diese Methode eine sanfte aber effektive Maßnahme zur Schmerzlösung dar.

Eine Kombination mit anderen Therapien, wie z.B. der Kurzwelle (Tiefenwärmebehandlung) oder der Akupunktur ist empfehlenswert.

Allergische Hautreaktionene stellen die einzig bekannte Nebenwirkung/Kontraindikation des Kinesiotapes dar. Diese Nebenwirkung ist sehr selten und harmloser Natur. Sie klingt nach Entfernen des Tapes und evtl. zusätzlich kurzfristiger lokaler Anwendung von Antihistaminika auf Salben- oder Gelbasis (z.B. Fenisil-Gel) rasch ab.

exemplarische Darstellung der Kinesiotape-Anlage
Kinesiotapestreifen zur Vorbereitung

Indikationen

  • prinzipiell alle Schmerzzustände, die durch Muskeln, Sehnen oder Bänder hervorgerufen werden