spezielle Laboruntersuchungen

Neben der routinemäßigen Abnahme des Gesamt-Cholesterins mit Ausdifferenzierung in das "gute Cholesterin" HDL und das "schlechte Cholesterin" LDL werden im Rahmen der laborchemischen Gefäßdiagnostik noch eine Reihe weiterer Werte bestimmt, die in den letzten Jahren ihren außerordentlichen Stellenwert im Hinblick auf Therapiesteuerung oder Prognose von Herzkreislauferkrankungen bewiesen haben. Laboruntersuchungen alleine haben jedoch nur eine beschränkte Aussagekraft. Sie müssen im Gesamtkontext des individuellen Herz-Kreislaufrisikoprofils bewertet und gedeutet werden. Daher ist auch nicht jede Störung des Fettstoffwechsels (sog. Hyperlipidämie) automatisch gleich medikamentös behandlungsbedürftig.


spez. Laborwerte des grossen Gefäßchecks Bedeutung
1. Urintest auf Mikroalbuminexkretion zeigt frühzeitig eine Nierenschädigung an. Hat einen außerordentlich hohen prognostischen Wert. Ist in der Frühphase häufig noch durch konsequente Therapie wieder reversibel (rückgängig zu machen).
2. hsCRP (hochsensitives CRP) Capsel-reaktives Protein. sog. akute-Phase-Protein, Entzündungsmarker. Einer der neuesten Werte zur Abschätzung des Gefäßrisikos. Therapeutische Beeinflussbarkeit durch Medikamente ist zur Zeit noch unklar.
3. Fibrinogen sog. Risikofaktor II. Klasse für die Entstehung von Herz- Kreislauferkrankungen
4. Homocystein Eine Aminosäure, somit Eiweißbaustein. Wirkt direkt toxisch an der Gefäßwand, geht einher mit erhöhter Thromboseneigung. Widersprüchliche Ergebnisse in der Therapie (trotz sinkender Werte unter Therapie mit B-Vitaminen und Folsäure bleibt das Gefäßrisiko unverändert). Dient somit (wie das Fibrinogen) nur zur Bewertung des individuellen Gefäßrisikos.
5. komplettes Lipidprofil inkl. Lp(a) Das komplette Lipidprofil besteht aus: Gesamtcholesterin, Triglyceride, LDL, HDL und dem Lp(a) (=Lipoprotein klein a). Dieses Molekül ist, wenn das LDL das "böse Cholesterin" ist am besten mit das "allerböseste Cholesterin" zu beschreiben.