Pulsoximetrie / EKG / PROCAM
Die weiteren Untersuchungen des grossen Gefäßchecks sind die Pulsoximetrie und das EKG, fakultativ (bei bekanntem Bluthochdruck oder krankhaften Blutdruckwerten in der Köchel-Arm-Diagnostik) auch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung. Als zusätzliche Hilfestellung bei der Beurteilung der Herz- Gefäßsituation wird anhand von verschiedenen Faktoren abschließend noch ein sog. Prognose-Score berechnet.
Mittels der Pulsoximetrie kann die Sauerstoffsättigung (SO2) des Blutes auf einfache und unblutige Weise gemessen werden indem ein sog. Fingerclip auf Fingerkuppe, Zehenkuppe oder Ohrläppchen befestigt wird. Die Sauerstoffsättigung ist ein globaler Wert, der isoliert betrachtet zunächst keine Rückschlüsse auf eine spezifische Erkankung zulässt. Ist der Wert erniedrigt so ist eine Störung der Lungenfunktion (Sauerstoffaufnahme in das Blut), der Herzfunktion (Weiterpumpen des Blutes) oder des Gefäßsystems (Weitertransport des Blutes) möglich. Der SO2-Wert ist daher immer im Gesamtkontext zu sehen. In Kombination mit der Erhebung der Anamnese ("Schmerzen die Beine ab einer gewissen Gehstrecke?"), der Ermittlung des Knöchel-Arm-Index und der Inspektion der Extremitäten, bietet die Pulsoximetrie oft wichtige Zusatzinformation in der Diagnostik von Durchblutungsstörungen, der sog. arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK).
Das 12-Kanal-Ruhe-EKG hat hinsichtlich möglicher chronischer Herz-Kreislauferkrankungen eine sehr große Aussagekraft. Ein abgelaufener Herzinfarkt, die Vermehrung der Herzmuskelmasse (wie Sie bei langjährigem Bluthochdruck auftritt), Herzrhythmusstörungen und weitere Herzerkrankungen gehen mit spezifischen Veränderungen der Herzstromkurve einher. Werden im Ruhe-EKG spezifische Auffälligkeiten gefunden, so ist meist eine weitere Diagnostik zunächst in Form einer Belastungs-EKG-Untersuchung notwendig.
Prognose-Scores: Für Männer errechnen wir den Score anhand des PROCAM-Algorithmus, für Frauen nach der REYNOLDS-Berechnung. Daneben nutzen wir auch die ARRIBA-Analysesoftware. Die Ergebnisse dieser Scores sind jeweils Wahrscheinlichkeiten (in Prozent) in den nächsten 8-10 Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Prozentangaben sind pseudo-genau und die Ergebnisse nur hilfreich im Vergleich zur jeweiligen "normalen" oder "gesunden" (optimalen) Vergleichsgruppe. Nachteile aller Scores ist, dass protektive Faktoren wie Sport oder mediterrane Ernährung nicht mit einfließen.