Chirotherapie

Das Grundprinzip der Chirotherapie (Synonym: manuelle Medizin) ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit von funktionsgestörten Gelenken. Zumeist liegt eine hypomobile Funktionsstörung (Blockierung) vor, die prinzipiell auf zwei unterschiedlichen Wegen (mobilisierend bzw. manipulativ) gelöst werden kann. Hierfür werden unterschiedliche gelenkspezifische Griffe angewendet.

Die am häufigsten betroffenen Gelenke stellen die Facettengelenke der Wirbelsäule ("kleine Wirbelgelenke") dar. Hier wird meist mittels eines Impulses die Blockierung sanft gelöst.

Entgegen der landläufigen Meinung ist ein spür- oder sogar hörbarers Knacken im Gelenk kein Anzeichen für eine erfolgreich gelöste Blockierung, sondern allein der innerhalb der nächsten Stunden nachlassende Schmerz bzw. Muskelspannung.

Die Chirotherapie wird in unserer Praxis häufig kombiniert mit physikalischen Maßnahmen, insbesondere der Thermotherapie. Aber auch die anschließende Weiterbehandlung mit dem Kinesiotape oder die Neuraltherapie kann eine zusätzliche Linderung der Beschwerden erwirken.

Eine Weiterentwicklung der Chirotherapie stellt die sog. Atlastherapie nach Arlen dar. Sie zeichnet sich durch ein besonders schonendes Verfahren zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit durch Impulsgabe im obersten Halswirbelkörper aus.

Abzugrenzen ist die Chirotherapie grundsätzlich von der Chiropraktik. Während ein ärztlicher Chirotherapeut eine umfangreiche Ausbildung mit anschließender Abschlussprüfung und Zulassung durch die Landesärztekammer durchlaufen muß, ist die Chiropraktiker/Chiropraktor-Ausbildung für Heilpraktiker nicht standardisiert und somit für den Patienten nicht ersichtlich, welchen Ausbildungsgrad ihr Therapeut besitzt. In der ärztlichen Ausbildung wird ferner insbesondere auf die Beurteilung von Kontraindikationen und Risiken einer Manipulation z.B. mittels Probezug Wert gelegt.